Wenn Wunder ausbleiben – eine Glaubensprüfung
Es ist leicht, Gott zu vertrauen, wenn Wunder geschehen. Doch was, wenn sie ausbleiben? Die Bibel ist voll von Geschichten, in denen Gottes Volk warten musste – von Abraham über Hiob bis zu den Jüngern Jesu. Glaube wird nicht in der Erfüllung, sondern in der Wartezeit geprägt. Gott arbeitet oft im Verborgenen, selbst wenn wir es nicht sehen.
Die biblische Perspektive auf Leid und Warten
Paulus schreibt in 2. Korinther 12,9: "Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht." Gottes Güte zeigt sich nicht nur in spektakulären Wundern, sondern auch in seiner treuen Begleitung durch schwere Zeiten. Denk an Daniel in der Löwengrube oder an die drei Männer im Feuerofen – manchmal rettet Gott aus der Not, manchmal in der Not.
Warum lässt Gott Wunder manchmal aus?
- Um unseren Glauben zu vertiefen (Jakobus 1,3-4).
- Um uns auf sein Wesen statt auf seine Gaben auszurichten (Psalm 73,25-26).
- Um größere Pläne zu vollenden (Josefs Geschichte in 1. Mose 50,20).
Praktische Schritte, um an Gottes Güte festzuhalten
- Tagebuch führen: Notiere, wie Gott dich in der Vergangenheit geführt hat.
- Gemeinschaft suchen: Ermutige und lass dich ermutigen (Hebräer 10,24-25).
- Wahrheiten bekennen: Sprich laut aus, was Gottes Wort über seinen Charakter sagt.
Jesus – unser Vorbild im Ausharren
Selbst Jesus betete im Garten Gethsemane: "Nicht mein, sondern dein Wille geschehe" (Lukas 22,42). Er kannte das Warten, die scheinbare Stille des Vaters – und doch vertraute er bis zum Kreuz. Sein größtes Wunder – die Auferstehung – kam nach dem tiefsten Leid.