Wie ich im Chaos der Verantwortung Gottes Frieden bewahre

Du kennst das Gefühl: Die To-Do-Liste wird länger, die Erwartungen höher und der Kalender voller. Inmitten dieses Strudels aus Verantwortung fühlt sich Frieden oft wie ein ferner Traum an. Doch Gottes Frieden ist kein Luxus für ruhige Tage – er ist unsere stärkste Ressource im Sturm. Lass uns gemeinsam entdecken, wie wir ihn bewahren können.

Sorgt euch um nichts, sondern in allem lasst durch Gebet und Flehen mit Danksagung eure Anliegen vor Gott kundwerden; und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken bewahren in Christus Jesus." (Philipper 4,6-7 - Elberfelder)

Es ist nicht die Last, sondern das Ungleichgewicht der Last, das uns niederdrückt. Lerne, deine Last auf den Herrn zu werfen."

– Corrie ten Boom

Die Illusion der Kontrolle

Wir leben in einer Welt, die uns einredet, dass Frieden das Ergebnis perfekter Kontrolle ist. Wenn wir nur genug planen, organisieren und managen, dann – so die Verheißung – werden wir Ruhe finden. Doch diese Rechnung geht niemals auf. Warum? Weil Verantwortung per Definition Dinge beinhaltet, die außerhalb unserer Kontrolle liegen. Menschen, deren Reaktionen wir nicht steuern können. Unvorhergesehene Umstände. Krankheiten. Wirtschaftliche Schwankungen. Der Versuch, alles unter Kontrolle zu haben, ist der sicherste Weg in die Erschöpfung und den Friedensverlust. Erschöpfung ist oft nicht das Ergebnis von zu viel Arbeit, sondern von zu viel sich-selber-verlassen.

Die biblische Antwort auf dieses Dilemma ist radikal anders. Sie beginnt nicht mit besserem Time-Management, sondern mit der Übergabe der Kontrolle. Es ist der Akt, anzuerkennen: "Hier hört meine Verantwortung auf und hier beginnt deine, Gott." Das ist kein passiver Fatalismus, sondern ein aktiver Schritt des Glaubens.

Der Schlüssel: Gebet mit Danksagung

Unser Leitvers aus Philipper 4 gibt uns keine oberflächliche Empfehlung ("Denk einfach nicht dran!"), sondern eine konkrete, kraftvolle Strategie. Beachte die Reihenfolge: "Sorgt euch um nichts... sondern in allem..." Das "in allem" ist entscheidend. Gott lädt uns nicht ein, nur mit den großen, unlösbaren Problemen zu ihm zu kommen. Er meint alles. Die kleine Sorge um die Kinder auf dem Schulweg. Den stressigen Termin am Nachmittag. Die ungewisse Zukunft. Nichts ist zu unbedeutend oder zu groß für ihn.

Der Mechanismus dafür ist das Gebet – aber nicht irgendein Gebet. Es ist Gebet, das mit Danksagung vermischt ist. Warum ist das so kraftvoll? Danksagung verändert unseren Fokus radikal. Sie zwingt uns, unsere Augen von der Größe unserer Probleme auf die Größe unseres Gottes zu richten. Sie erinnert uns aktiv an seine Treue in der Vergangenheit. Ein dankbares Herz kann gleichzeitig kein verzweifeltes, sorgenvolles Herz sein. Es ist physiologisch fast unmöglich. Probier es aus! Beginne dein nächstes Gebet in einer stressigen Situation nicht mit der Problembeschreibung, sondern zähle drei Dinge auf, für die du in diesem Moment dankbar sein kannst. Du wirst spüren, wie sich deine Perspektive sofort verschiebt.

Der übernatürliche Frieden

Das Ergebnis dieser Haltung ist nicht einfach nur ein besseres Gefühl oder eine gelungene Meditation. Es ist etwas Übernatürliches: "der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt". Dieser Friede ist nicht logisch. Er ergibt in der menschlichen Logik oft keinen Sinn. Wie kann jemand Frieden haben, wenn die Diagnose böse ist? Wie kann jemand Ruhe bewahren, wenn die Firma pleitegeht? Die Welt nennt das Verdrängung. Die Bibel nennt das Bewahrung.

Dieser göttliche Friede ist wie eine Wache, die vor der Tür deines Herzens und deines Verstandes postiert wird. Er bewacht deine Emotionen (Herz) vor der lähmenden Angst und deine Gedanken vor dem Karussell der Sorgen. Er filtert, was eindringen darf. Das bedeutet nicht, dass die Umstände verschwinden. Es bedeutet, dass dein inneres Heiligtum – der Ort, an dem du mit Gott verbunden bist – unantastbar bleibt. Deine Identität, deine Sicherheit und deine Hoffnung sind in Christus verankert und können von äußerem Chaos nicht weggespült werden.

Praktische Schritte im täglichen Chaos

Wie sieht das nun am Montagmorgen aus? Hier sind drei ankergleiche Praktiken:

  1. Die erste Antwort ist Anbetung: Bevor du deine E-Mails checkst oder deine To-Do-Liste anschaust, nimm dir fünf Minuten. Höre ein Anbetungslied, lies einen Psalm oder sage Gott einfach, wer er für dich ist. Stelle die richtige Hierarchie her: Gott zuerst, dann die Aufgaben.

  2. Teile deine Last aktiv: Nimm dir bewusst Zeit, deine Sorgen aufzuschreiben. Und dann bete sie einzeln, im Geiste der Übergabe, zu Gott. Visualisiere, wie du sie ihm wortwörtlich in die Hände legst. Das physische Aufschreiben und das mündliche Aussprechen entzieht den Sorgen ihre Macht.

  3. Erinnere dich an Gottes Treue: Führe ein "Dankbarkeitstagebuch". Schreib am Abend drei Dinge auf, die gut waren, wo du Gott wirken gesehen hast. In stressigen Momenten blättere darin. Es wird dich daran erinnern, dass der Gott von gestern derselbe ist wie der von heute und morgen. Sein Friede ist keine einmalige Erfahrung, sondern eine beständige Ressource, zu der wir durch Christus jederzeit Zugang haben. Mitten im Meeting, im Stau, in der Sorge – er ist nur ein Gebet entfernt.

Nimm dir heute einen Moment, um deine größte Last vor Gott auszubreiten. Übergib sie ihm mit Dankbarkeit. Und wenn du eine tägliche Erinnerung an diese Wahrheit brauchst, findest du im VisionOfFaith Online-Shop Kleidung, die deinen Glauben trägt und Gespräche öffnet.

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